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Regeste

Diese Zusammenfassung existiert nur auf Französisch.

SUISSE: Art. 6 par. 1 CEDH. Retrait, sans contrôle judiciaire, de l'effet suspensif du recours du père, ayant permis le départ à l'étranger de l'enfant avec sa mère et ainsi entraîné l'incompétence des tribunaux internes.

Le droit d'accès à un tribunal a été atteint dans sa substance même par la décision de l'autorité de protection de l'enfant et de l'adulte de retirer, en application de l'art. 450c CC, l'effet suspensif du recours du père, suivi du départ en Allemagne de la mère et de l'enfant. Le changement de résidence a entraîné le transfert de la compétence internationale vers le pays de destination et donc l'incompétence des juridictions suisses pour connaître des recours du requérant en application de l'art. 5 CLaH 96. Cette limitation était disproportionnée au but poursuivi, à savoir la protection des droits et libertés de la mère et de l'enfant, au regard de l'importance pour le requérant des questions soulevées par la procédure litigieuse (ch. 49-78).
Conclusion: violation de l'art. 6 par. 1 CEDH.

Inhaltsangabe des BJ


(1. Quartalsbericht 2022)

Recht auf ein faires Verfahren (art. 6 al. 1 CEDH); Entzug der aufschiebenden Wirkung ohne richterliche Überprüfung, welcher den Wegzug des Kindes mit seiner Mutter ermöglichte und somit die Unzuständigkeit der internen Gerichte zur Folge hatte.

Der Fall betrifft die Unmöglichkeit für den Beschwerdeführer, vor einem nationalen Gericht Beschwerde gegen einen Entscheid der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) zu erheben, mit welchem diese die Verlegung des Wohnsitzes seiner Tochter (geboren 2008) ins Ausland auf Antrag deren Mutter bewilligte, und einer allfälligen Beschwerde die aufschiebende Wirkung entzog. Die Mutter hatte die Obhut inne, während die elterliche Sorge von den Eltern gemeinsam ausgeübt wurde. Infolge des Wegzuges der Mutter (einer deutschen Staatsangehörigen) und des Kindes erklärten sich die Schweizer Gerichte unzuständig, die Beschwerde des Beschwerdeführers in der Sache und den Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung zu prüfen, weil der Wegzug des Kindes nach Deutschland die Zuständigkeit der Behörden dieses Staates zur Folge hatte. Der Gerichtshof befand, dass die Gründe der Schweizer Behörden für die Aufhebung der aufschiebenden Wirkung einer allfälligen Beschwerde, welche mit dem Wohl des Kindes begründet worden war, vorliegend keine genügende Schwere aufwiesen, um die Unmöglichkeit für den Beschwerdeführer, vor der Rechtskraft des Entzugs der aufschiebenden Wirkung einen Richter anzurufen, zu rechtfertigen. Verletzung von Artikel 6 Absatz 1 EMRK (einstimmig).



Inhalt

Ganzes EMRK Urteil
Regeste (deutsch)

Referenzen

Artikel: Art. 6 par. 1 CEDH, art. 450c CC, art. 5 CLaH 96