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Regeste

Diese Zusammenfassung existiert nur auf Französisch.

SUISSE: Art. 6 par. 1 CEDH. Durée de la procédure pénale à laquelle le requérant a participé en qualité de partie civile.

Selon la Cour, l'art. 6 par. 1 CEDH, dans son volet civil, était applicable à la procédure en tant qu'elle concerne le respect du délai raisonnable (ch. 20-22).
Les autorités nationales considèrent que le requérant a perdu la qualité de victime suite aux constats de violation du principe de célérité par les instances nationales, ainsi qu'à l'octroi d'indemnités pour ses dépens. Selon la Cour, les sommes octroyées aux requérant sont insuffisantes pour réparer le dommage subi et il n'existe aucun constat de violation relatif à la période s'étendant jusqu'à la date de la notification de l'arrêt du Tribunal fédéral. Partant, la Cour considère que le requérant peut prétendre être victime de la violation alléguée (ch. 25-27).
De plus, la Cour rejette l'exception d'irrecevabilité relative au non-épuisement des voies de recours internes (ch. 30-34).
En l'espèce, la durée de la procédure s'étend sur plus de neuf ans et deux mois. Selon la Cour, l'affaire ne présentait aucune complexité particulière tant aux faits qu'au droit. Au vu des longues périodes de stagnation et eu égard à la durée globale de la procédure en cause, la Cour estime que la durée de la procédure litigieuse était excessive et ne répond pas à l'exigence du délai raisonnable (ch. 36-40).
Conclusion: violation de l'art. 6 par. 1 CEDH.

Inhaltsangabe des BJ


(4. Quartalsbericht 2020)

Dauer des Verfahrens (Art. 6 Abs. 1 EMRK); Dauer eines Strafverfahrens, an dem der Beschwerdeführer als Zivilkläger teilgenommen hat

Der Beschwerdeführer erstattete eine Strafanzeige und klagte beim Untersuchungsrichteramt wegen Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung gegen seinen ehemaligen Geschäftspartner. Auf Aufforderung des Untersuchungsrichters, ungefähre zivilrechtliche Ansprüche geltend zu machen, verlangte der Beschwerdeführer Schadensersatz in Höhe von 100 000 Schweizer Franken. Beim Gerichtshof beschwerte sich der Beschwerdeführer über die überlange Dauer des Verfahrens vor den nationalen Instanzen. Der Gerichtshof erklärte die Beschwerde für zulässig und befand, dass Artikel 6 Absatz 1 EMRK in seinem «zivilrechtlichen» Aspekt anwendbar war, obwohl das Bundesgericht die Beschwerde des Beschwerdeführers in der Sache selbst für unzulässig erklärt hatte, da er keine Erklärung zu seinen zivilrechtlichen Ansprüchen abgegeben hatte. Er stellte auch fest, dass der Beschwerdeführer geltend machen kann, Opfer der gerügten Verletzung zu sein. Hinsichtlich der Erschöpfung der innerstaatlichen Rechtsbehelfe befand der Gerichtshof schliesslich, dass der Beschwerdeführer zweimal die ordentlichen innerstaatlichen Rechtsbehelfe genutzt hat, um die Verletzung von Artikel 6 Absatz 1 EMRK feststellen zu lassen und das Verfahren zu beschleunigen. Die Tatsache, dass er keinen Schadenersatz geltend gemacht hatte, war nicht ausschlaggebend. Ausserdem konnte die Schadensersatzklage gegen den Staat angesichts ihres rein entschädigenden Charakters nicht als ein Rechtsbehelf angesehen werden, den der Beschwerdeführer im Sinne der Regel der Erschöpfung der innerstaatlichen Rechtsbehelfe hätte ausüben müssen. In der Sache stellte der Gerichtshof fest, dass der fragliche Zeitraum mehr als neun Jahre und zwei Monate betrug. Er stellte auch fest, dass der Fall weder tatsächlich noch rechtlich komplex war. Insbesondere unter Berücksichtigung der langen Untätigkeit der nationalen Behörden und der Gesamtdauer des strittigen Verfahrens befand der Gerichtshof, dass dieses zu lange gedauert hat. Verletzung von Artikel 6 Absatz 1 EMRK (einstimmig).

Inhalt

Ganzes EMRK Urteil
Regeste (deutsch)

Referenzen

Artikel: Art. 6 par. 1 CEDH