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Regeste

Diese Zusammenfassung existiert nur auf Französisch.

SUISSE: Art. 5 par. 1 CEDH. Mesures de protection provisionnelles ordonnées par le procureur des mineurs au cours de la procédure de remplacement de la mesure de protection initiale, alors pendante devant le tribunal des mineurs.

Il est incontesté entre les parties que l'art. 5 par. 1 let. d CEDH est inapplicable en l'espèce vu que le requérant était majeur au moment où la privation de liberté a été ordonnée par le procureur des mineurs. Par conséquent, l'affaire a été examinée sous l'angle de l'art. 5 par. 1 let. a CEDH. Une privation de liberté au titre de cette disposition ne peut avoir lieu que si elle repose sur une condamnation et s'il existe un lien de causalité suffisant entre la condamnation initiale et la mesure prescrite. En l'espèce, l'ordonnance pénale initiale mentionnait expressément une disposition du droit pénal des mineurs prévoyant la mesure de protection d'assistance personnelle. L'assistance personnelle faisant partie des mesures de protection visées aux art. 12 à 15 DPMin, le procureur pouvait ordonner, sur le fondement de l'art. 5 DPMin, le placement à titre provisionnel du requérant en tant que dispositif d'intervention de crise. Il y avait donc un lien de causalité suffisant entre l'ordonnance pénale initiale et le placement. Le lien de causalité n'ayant pas été rompu, le droit pénal des mineurs demeurait applicable au requérant, même après que ce dernier eut atteint la majorité, conformément au deuxième alinéa de l'art. 19 DPMin. La privation de liberté était couverte par l'art. 5 par. 1 let. a CEDH et est intervenue selon les voies légales (ch. 69-93).
Conclusion: non-violation de l'art. 5 par. 1 CEDH.

Inhaltsangabe des BJ


(4. Quartalsbericht 2020)

Recht auf Freiheit und Sicherheit (Art. 5 Abs. 1 EMRK); von der Jugendanwaltschaft angeordnete vorsorgliche Schutzmassnahme für die Zeit bis zum Erlass eines Urteils zum Ersatz der ersten gescheiterten Massnahme der persönlichen Fürsorge

Der Fall betrifft eine von der Jugendanwaltschaft gegenüber dem Beschwerdeführer angeordnete vorsorgliche Schutzmassnahme für die Zeit bis zum Erlass eines Urteils, das die erste, gescheiterte Massnahme der persönlichen Fürsorge ersetzen sollte. Unter Berufung auf Artikel 5 EMRK machte der Beschwerdeführer geltend, dass seine vorsorgliche Unterbringung ohne Rechtsgrundlage erfolgt sei. Der Gerichtshof erinnerte daran, dass ein Freiheitsentzug nach Artikel 5 Absatz 1 Buchstabe a EMRK nur dann erfolgen kann, wenn er auf einer Verurteilung beruht und wenn ein hinreichender Kausalzusammenhang zwischen der ursprünglichen Verurteilung und der angeordneten Massnahme besteht. Im vorliegenden Fall stellt der Gerichtshof fest, dass der Jugendanwalt gemäss Artikel 5 JStG Schutzmassnahmen nur «während der Untersuchung» vorsorglich anordnen kann, doch unter Berücksichtigung insbesondere der Rechtsprechung des Bundesgerichts und der Materialien trage dieser Text den mit dem JStG verfolgten Zielen und dem Willen des Gesetzgebers nicht genügend Rechnung. Ausserdem wurde im Strafbefehl ausdrücklich auf eine Bestimmung des Jugendstrafrechts verwiesen, die die Schutzmassnahme der persönlichen Fürsorge vorsieht. Da die persönliche Fürsorge Teil der Schutzmassnahmen ist, konnte die Jugendanwaltschaft die vorsorgliche Unterbringung des Beschwerdeführers als Kriseninterventionsmassnahme anordnen. Der Gerichtshof befand daher, dass ein hinreichender Kausalzusammenhang zwischen dem ursprünglichen Strafbefehl und der vorsorglichen Unterbringung des Beschwerdeführers bestand. Keine Verletzung von Artikel 5 Absatz 1 EMRK (einstimmig).

Inhalt

Ganzes EMRK Urteil
Regeste (deutsch)

Referenzen

Artikel: Art. 5 par. 1 CEDH, art. 5 par. 1 let. a CEDH, art. 5 par. 1 let, art. 5 DPMin mehr...